Ich muss euch erzählen, was gestern passiert ist...
Gina war läufig, gestern früh hat mein ExFreund (bei dem sie im Moment war)einen Tropfen gelbliche Flüssigkeit verloren - da sie immer wieder Probleme bei der Läufigkeit und mit vaginalen Entzündungen hatte, ist er sofort mit ihr zum nächstgelegenen TA. Dieser wollte zuerst ein Ultraschall machen, bekam aber nur einen schwarzen Bildschirm... Mistrauisch geworden hat er dann ein Röntgen gemacht und war sprachlos: Auf dem Bild ist im Bauch praktisch nur eine riesige, flüssigkeitsgefüllte Blase zu erkennen, alle anderen Organe waren an den Rand gedrückt... Gina hatte kein Fieber, war quietschlebendig, keinerlei Anzeichen für etwas Schlimmes. Der TA hat die Nierenwerte überprüft (vermutete, dass es die Blase ist, die so ungewöhnlich vergrößert ist) und für gut befunden, spritzte ihr ein Antibiotikum und machte einen Kontrolltermin für Montag.
Als ich per Telefon davon erfuhr, liess mir das keine Ruhe - ein ca. 5L (!!!!) großer "Ballon" in ihrem Bauch! Da stimmt doch was gröber nicht! Also habe ich versucht, einen der TÄ meines Vertrauens zu erreichen - Samstags leider nicht so einfach... Aber einer davon hat mich ein einen Kollegen verwiesen, von dem er mir versprochen hat, dass es ein sehr kompetenter Mann ist. Ich habe einen Termin um 19:30Uhr bekommen, da dieser TA vorher nicht in der Stadt war - in der Zwischenzeit war ich beim erstbehandelnden TA und holte das Röntgenbild und die Nierenwerte sowie eine Liste der Medikamente, die sie bekommen hatte.
19:30Uhr: Der TA in Graz untersucht Gina nochmals, stellt schon mal eine stark entzundene Vagina fest, möchte einen Katheter setzen, um die Sache mit der Blase zu klären. Sie ist zwar ein harter Knochen, aber sie hatte zu starke Schmerzen - er musste sie sedieren, damit ein Katheter gesetzt werden konnte. Dann ein Röntgen - er sieht am Röntgen den Katheter, meint, dass diese "Blase" in ihrem Bauch wahrscheinlich wirklich die sehr stark aufgedehnte Blase sei... Aber zur Sicherheit möchte er noch Kontrastmittel einspritzen... Dann der Schock: Durch das Kontrastmittel wird die Blase sichtbar - in normaler Größe, aber in völlig ungewöhnlicher Lage im Bauchraum... WAS ist das da in ihrem Bauch???
Der TA zögert nicht lange - es muss wohl doch die Gebärmutter sein - voll von Eiter! Es ist 20:30Uhr und er telefoniert hektisch, um eine OP-Hilfe zu bekommen, damit Gina sofort operiert werden kann. Er kann nicht sagen, was es genau ist - er ist nur recht sicher, dass das Ding bei dieser enormen Größe möglichst keine Minute länger in Gina drin bleiben sollte! Wenn das Ding platzt, können wir ihr nicht mehr helfen... Auch Punktieren will er nicht, da die Gefahr viel zu groß ist, dass die 5L Inhalt sich dann in der ganzen Bauchhöhle verteilen...
20:50Uhr: Der TA und seine Gattin (ebenfalls TÄ), werfen uns aus dem Behandlungszimmer - in 1,5 - 2h wüßten wir mehr...
Die Wartezeit war die Hölle! Da kommt man mit einem augenscheinlich gesunden Hund zum TA und ein paar Stunden später bangt man um das Leben seines Tieres... Sie hatte ja außer einem einzigen Tröpfchen gelblicher Flüssigkeit keinerlei Anzeichen! Kein Fieber, nix!!
22:45Uhr: Der TA kommt endlich - die OP sei gut verlaufen, aber sowas hat er noch nie gesehen. Er hat eine Fussballgroße Blase aus Gebärmuttergewebe aus ihr herausgeholt - prall gefüllt mit Eiter, Wundsekret und Blut... Vermutlich war es ein Entwicklungsdefekt - Gebärmutter und Eierstöcke waren normal ausgeprägt, aber an einer Stelle dürfte sich eine Art Tasche gebildet haben, in der sich alles sammelte... und das wahrscheinlich von Geburt an...
23:30Uhr: Gina ist wach genug, dass wir sie mit nach Hause nehmen können. Ich lag die ganze Nacht neben ihr auf dem Boden, eine Hand an ihrem Brustkorb... Sie war unruhig, um 4:00Uhr versucht sie das erste Mal, aufzustehen... Ich kann sie überreden, sich wieder ruhig hinzulegen, aber sie bleibt unruhig, legt den Kopf immer wieder anders hin, wimmert und fiept...
6:30Uhr: Sie steht unter Schmerzenslauten auf - wackelig stolpert sie Richtung Tür. Draussen pinkelt sie und versucht auch, Kot abzusetzen -was aber nicht möglich ist... Wieder im Haus trinkt sie auch endlich ein bißchen... Es scheint bergauf zu gehen.
7:30Uhr: Sie schläft wieder friedlich - endlich döse ich auch ein bißchen ein...
10:00Uhr: Nach ein bißchen Schlaf messe ich Fieber: 38,5°C... rufe den TA an, berichte von der vergangenen Nacht. Wir sollen heute Abend zur Nachkontrolle der OP-Wunde kommen - alles im grünen Bereich!
Wir hatten viel Glück letzte Nacht! Und es war weder für mich, noch für die x TÄ, bei denen ich mit Gina schon war wegen ihrer immer wiederkehrenden Vaginitis erkennbar, dass da so ein Monstrum in ihrem Bauch wuchs...
Ich werde in Zukunft noch viel genauer auf meine Hunde achten - es war nur 1 Tröpfchen, dass uns handeln ließ...
Ich erzähle euch das, damit ihr gewarnt seid - bitte achtet auf eure Hunde und nehmt auch kleine, ungewöhnliche Zeichen ernst! Es muss ja nichts Schlimmes sein, aber es könnte...
Hallo claudia, da hast du ja genauso viel ängste aus stehen müssen wie wir mit leo. ich freu mich für euch das ihr es auch gut überstanden habt. es ist schrecklich wenn ein tiere krank wird und man ganz hilflos ist. man kann nicht viel machen außer immer an ihrer seite sein und sie betreuen.
es geht ihr nach der großen OP erstaunlich gut - die dumme Nuss hat sogar schon versucht von selbst ins Auto zu springen, als wir bei der Nachkontrolle waren...
Immer wieder erstaunlich, wie schnell Tiere sich erholen! Die nächste Woche müssen wir noch ganz gut auf sie aufpassen - hat absoluten Hausarrest! Aber das Schlimmste ist überstanden!
ja man sollte auf jede kleinigkeit achten.seit wasco unser pyri eine seltene krankheit hatte bin ich bei anjou panisch wenn er auch nur die kleinsten auffälligkeiten zeigt.es gibt soviele krankheiten die wie normale magendarm erkrankungen beginnen und dann tödlich enden. eine bauchspeicheldrüsen erkrankung bei meiner colliehündin war auch nur zufall das sie erkannt wurde und der hund behandelt werden konnte. auf jeden fall habt ihr viel glück gehabt!!!