Jetzt brauche ich doch einmal bitte Euren Rat. Rico ist 9 Monate und bisher ein ganz normaler junger Hund mit üblichen Flausen, die wir aber alle ganz gut im Griff haben. Nun hat er vorgestern das erste Mal eine Freundin die er erst 2 x erlebt hat ( das letzte Mal ist 2 Monate her) direkt ins Bein gezwickt als sie zur Haustür rein kam. Ich habe es nicht mitbekommen und war mir nicht sicher ob sie übertrieben hat, da sie keinen Umgang mit Hunden hat und ihr Hunde auch suspekt sind. Ich habe ihn in einen anderen Raum getan und das hat er klaglos mit Knochen akzeptiert. Heute kam nun ein Freund meines Mannes, der auch selten hier ist und auch Hunde unerfahren und etwas unsicher im Umgang ist, aber freundlich. Rico ist direkt auf ihn zu und hat nach dem Hosenbein geschnappt und gezwickt. Ist glaube das ist nicht böse gemeint, aber geht natürlich gar nicht. Wie gewöhne ich ihm das ab bzw. wie verhindere ich das er sich das erst gar nicht richtig angewöhnt? Das Verhalten ist nämlich neu. ( normalerweise akzeptiert er ein klares und deutliches NEIN- in diesem Fall leider nicht) Kann mir jemand einen Tip geben?? Vielen Dank schon mal im Voraus!!!
eiegntlich gehöre ich auch noch zu den etwas unerfahrenen Maremmanohaltern, jedoch hat das Problem welches Du beschreibst unser Nico - jetzt 13 Monate alt - als erstes gelernt!
Wenn es an der Türe läutet, habe ich ihm beigebracht an seinem Platz (ist in der Küche) Sitz zu machen! Nach vielen Versuchen ist das auch gelungen und funktioniert heute (fast) einwandfrei, jedenfalls hat er noch keinen Besucher "gezwickt", denn wenn ich oder mein Sohn dann mit dem Gast in die Wohnung kommen akzeptiert er die Person, schnüffelt und geht dann meist in den Garten!
Anders ist es, wenn jemand über das Gartentor reinkommen möchte, da ist Nico sehr eigen, denn das ist sein Revier das er auch verteiligen darf!
Regelmäßige Besucher wissen das und gehn dann über die Terasse in den Garten und das wird von Nico akzeptiert! Der Anfang war sehr schwierig, man darf nur nicht aufgeben bei allen Erziehungsversuchen, auch wenn es gefühlte 1000 Versuche dauert!
Danke für Deine Antwort- ich werde es mal probieren. Der Fehler war sicherlich das wir mit ihm gleichzeitig die Türe geöffnet haben. Er ist halt nicht der Chef und darf entscheiden ob der Besucher reinkommen darf oder nicht.
Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause mitlerweile aber entspannt... Jeder Besucher der neu war wurde richtig böse verbellt und es wurde auch geschnappt obwohl Micky von klein auf an die verschiedensten Leute gewöhnt wurde...Jedesmal rannte er wie ein bekloppter zur Tür,so das man kaum die Tür aufmachen konnte. Ja und ohne festhalten ging garnicht..sobald er raus konnte,stürmte er auf die Leute zu die die Treppe hoch kamen und wie oben schon geschrieben war es nicht immer toll. Woanders / anderes Revier ist er Menschen gegenüber nicht so gewesen,aber das ist halt ein Teil des Herdenschutzes.
Ich habe damit angefangen ihn von der Tür weg zu holen (gerufen )sobald es schellte und habe ihn im Flur sitzen lassen und bin bei ihm geblieben.Jemand anderes hat den Besuch reingelassen und ihn begrüßt. Ich bin dann mit Hund ins Esszimmer ( das ist größer wie der Korridor der sehr eng ist ) und habe den Besucher begrüßt und darauf geachtet das Micky am Halsband oder Leine neben mir blieb und sich nicht dazwischen gedrängt hat oder die Leute angegangen ist.
Ja und dann musst du halt gucken,ob er sich entspannt und den Besuch ruhig beschnüffelt oder ob er versucht zu zeigen wer der Herr im Haus ist.Denn ich denke das versucht Rico gerade und das hat auch nichts damit zu tun das es wie du sagst: nicht böse gemeint ist sowas geht absolut nicht ( ich spreche aus Erfahrung ) Er ist jetzt 9 Monate und kommt in die Pupertät und wenn du nicht aufpasst und sowas nicht jetzt schon unterbindest wird es schlimmer,weil er denkt das es ok ist was er tut. Dann entscheidet er wer rein darf und wer nicht und das ist dir gegenüber respektlos wenn er nicht auf dich hört....jaja jetzt hab ich gut reden ** lach**
Ich hatte es ausprobiert mit dem Besuch eine Runde spazieren zu gehen und dann alle zusammen zu uns und das war die beste Alternative....so von wegen der gehört zu uns den kann ich ignorieren,das ist langweilig. Natürlich kann man jetzt nicht mit jedem Gast erst ne Runde laufen,aber das wäre vielleicht für den Anfang eine Alternative um zu gucken wie er sich entwickelt. Es gibt hier im Forum aber einen ähnlichen Beitrag,les dich doch einfach mal durch da findest du bestimmt das ein oder andere was zu euch passt.
Hallo Rendel, als erstes müssen wir ja auch beachten das diese Charaktereigenschaft gewollt und genau so sein soll. Es ist ja ein Hirtenhund mit gewollt hoher Aggression gegenüber weniger bekanntem. Sonst wären wir ja alle nicht hier in diesem Forum sondern in einem Golden Retriever oder Australien Sheppard Forum, oder? Wir haben diese Hunde ja weil wir eine Aufgabe und Platz für diese Rasse haben und die erste Aufgabe ist nun mal unbekannte Eindringlinge zu vertreiben. Das abzugewöhnen wäre wie einem Affen das Banane essen zu verbieten. Ich mache das so: Kunden und Anlieferer die uns täglich besuchen sind komplett bautechnisch getrennt vom Wirkungsbereich unseres Hundes. Freunde und Bekannte die zutritt zu privaten Bereichen haben werden beim ersten Kennenlernen immer "Draußen" auf einer Wiese vorgestellt bis man auf neutralem Terrain "grün" wird. Niemals direkt im "engsten Revier" (im Haus/ Wohnung) vorstellen das kann sogar auf Dauer negativ ausgehen, logisch. Liebe Grüße Claus
Ich denke, zum einen kann man da bestimmt nicht alle Maremma über einen Kamm scheren. Sie haben verschiedene Charaktere, aber auch verschiedene Agrssionspotentiale, darüber hinaus vielleicht auch noch eine unterschiedliche Lernfähigket und -bereitschaft. Also kann man vielleicht auch nicht alle gleich erziehen oder bei allen das gleiche erreichen.
Aber wenn ich einen Maremma seiner Ursprungsaufgabe vollständig überlassen will, dann sollte ich ihn bei den Schafherden lassen.
Holt man ihn sich als Welpen in die Zivilisation bzw. Familie, dann würde ich auch das Maximun an Anpasungsfähigkeit von ihm fordern. Dafür bekommt er von uns ein tolles Leben mit allem, was das Hundeherz begehrt incl. größter Zuneigung.
Seinen Schutztrieb kann man weder leugnen noch unterdrücken. Aber man kann ihn kanalisieren und dem Hund eine Menge beibringen, was geht und was nicht. Dafür sind wir sein Rudelführer und haben das Sagen.
Wir haben Alias Toleranz gegenüber anderen Menschen von Anfang an sehr gefördert durch maximal viele Begegnungen, die wir, wenn angemessen, positiv bis freudig gestaltet haben. An der Haustür muss sie auf das Kommando "Zurück" hören und abwarten bis wir den Besucher empfangen haben. Sie sieht dann, dass wir den anderen freundlich begrüßen und weiß dadurch auch, dass er von uns als ok. bewertet wird. Wir sind eben der Bestimmer, der Rudelführer, und nicht unser Hund. Mein Hund darf bellen, darf mich warnen, aber wenn ich ihm sage: hallo, das ist ok, du kannst dich beruhigen, dann ist das eben auch so.
Natürlich hat Alia trotzdem ein Schutzverhalten, und da sie erst knapp 8 Monate alt ist, wird sich das sicher noch weiter steigern.
Sie schlägt an, wenn sie draußen was hört. Wir gehen dann hin, guclken nach und sagen ihr: "Alles gut". Dann beruhigt sie sich wieder.
Draußen gibt es unterschiedliche Situationen wie wir sie wohl alle kennen. Ein Maremma weiß genau, wann eine Siuation entspannt und ungefährlich ist und er entsprechend gelassen andere ignoriert oder ihnen freundlich begegnet. Bei plötzlichen Begenungen, vor allem in Dämmerung und Dunkelheit, reagiert er hingegen elektrisch und ist voll in Alarmbereitschaft. Das ist dann eine Herausforderung für den Halter, angemessen damit umzugehen - aber das ist auch sein bester Schutz, den ich nicht missen möchte.
Liebe Grüße Saro und Kirsten mit der süßen Alia aus Düsseldorf