Hallo, ich glaube mittlerweile auf Schafe aufpassen liegt doch im Blut der Maremmani. Ich hatte immer gedacht, die Hunde passen auf das auf, mit dem sie groß geworden sind (frühe Bindung), egal um was es sich handelt. Aber Bear, der mit und bei den Hühnern groß geworden ist, dem wir aber vor ein paar Monaten Lämmer mit ins Gehege getan haben, hat sich von den Hühnern abgewendet. Ich hab heute die Lämmer aus dem Gehege geholt und auf eine bessere Weide getan, es hat fünf Minuten gedauert, dann ist Bear ausbrochen und zu den Schafen und hat die Hühner verlassen. Er könnte jetzt zu den anderen Hunden spielen gehen, war aber nur mal kurz gucken und ist dann wieder auf Posten. Etwas ähnliches ist mit seiner Schwester Anna 1 passiert, die auch bei den Hühnern war. Als sie zum ersten mal läufig wurde, haben wir sie zu den anderen Hunden und Schafen auf die Weide gebracht, das war eigentlich nur eine Notlösung um zu verhindern, dass Puck - ihr Vater - sie schwängert. Es hat - wenn überhaupt - zwei Tage gedauert, bis sie voll ihre neue Aufgabe übernommen hat. Wir hatten eigentlich erwartet, dass sie versucht nach Hause zu kommen, das ist nicht passiert, wir waren uns aber auch nicht sicher, ob sie den Weg kennt. Dass die Hunde auf der Weide jedoch sehr genau wissen, wo wir wohnen, haben sie uns mittlerweile gezeigt, als sie das kranke Schaf bis ans Gate gebracht haben und dann wieder abgezogen sind.
Fazit: Ich glaube nicht mehr, dass man einen erfahrenen Hund als Lehrer braucht, die Hunde können das von alleine, wenn man ihnen die Chance gibt. Sie vermissen auch keine Menschen, weil wenn das so wäre, könnten sie ja einfach nach Hause kommen.
Hallo Jutta,
ich glaube dennoch nicht, was Du glaubst. Ich denke, daß Schafe für Hunde einfach interessantere Tiere als Hühner sind, die Hunden ähnlicher sind , als Hühner. Du hast selbst beobachtet, daß Bear ein Lamm regelrecht bemuttert hat. Das ist m.M. nach der Grund, weshalb Maremmani lieber bei Schafen als bei Hühnern sind und auch bei den Schafen bleiben, weil sie die Schafe als ihre Schafe betrachten.
Deshalb verhalten sie sich auch aggressiv gegen jeden Fremden, der sich ihnen und den Schafen nähert.
Daß Maremmani lieber draußen frei sind, wo sie ihr Leben selber bestimmen können, als sich in das Rudel der Menschen einzufügen und sich unterzuordnen, ist verständlich.
In einsamen Gegenden, wo kaum Ablenkung vorhanden ist, können Maremmani sicherlich alleine lernen, auf die Schafe in ihrer Gesellschaft aufzupassen und sie zu beschützen, weil sie auch genügend Zeit dazu und sonst keine Aufgabe haben und praktisch isoliert zusammenleben. Wenn die Hunde das im Blut hätten, wie Du meinst, könnte man z.B. Suzy zusammen mit einigen Schafen draußen aussetzen und Suzy würde dort bleiben und die Schafe beschützen. Ich glaube nicht, daß dies funktionieren würde.
In bevölkerten Gegenden ist das vielleicht etwas anders. Tatsache ist, daß junge Hunde immer auch von älteren etwas lernen, z.B.daß Schafe nicht zum Spielen da sind, daß sie nicht gehetzt werden dürfen. Und es ist auch eine Tatsache, daß auf Schafe geprägte Hunde diese selbständig bewachen und beschützen, selbst wenn es sich
um eine fremde Schafherde handelt, und keinerlei Anleitung dazu brauchen.
Dennoch ist auch aus Australien bekannt, daß auf freilebende Hühner geprägte Maremmani die Hühner wirkungsvoll beschützen und mit ihnen leben.
ich glaube es hat was damit zu tun, das die Hunde zu den Schafen eine viel Intensivere Beziehung aufbauen als zu den Hühnern. Aber das sie sich von den Eltern irgendwas abschauen müssen, nein, da bin ich ganz deiner Meinung. Alessa ist ja noch nicht mal zwischen Vieh groß geworden und sie macht ihre Arbeit hervorragend. Auch wenn sie erst jetzt mit 1 Jahr erst richtig damit anfängt. Gruß Elke
Hallo, ja klar, Schafe sind wesentlich interessanter als Hühner. Trotzdem passt es nicht wirklich dazu, was ich so über frühe Prägung gehört habe. Rupp, klar das was wir hier mit den Welpen gemacht haben, ginge in bevölkerten Gegenden nicht, wo andere Menschen, Autos, Hunde usw. sind. Für Suzy und Puck ist das mit den Schafen natürlich zu spät: Suzy ist ein verwöhnter Haushund und Puck mein kompromissloser Bodyguard. Und wenn die beiden nicht hier auf einer einsamen Farm wären, sondern irgendwo im Dorf in Deutschland...., ohh das ginge gar nicht. Dass Alessa erst jetzt anfängt ihren Job zu tun, halte ich für normal. Maremmani sind Spätstarter, die erst mal erwachsen und damit selbstbewußt werden müssen, um sich wirklich der Welt zu stellen. Bear hatte als Welpe und Junghund vor allem Angst, das er nicht kannte oder sich bewegt hat. liebe grüsse jutta