Netty ist jetzt ein Jahr alt und meint jetzt auch nicht mehr hören zu müssen. Bis vor ca. zwei Monaten war es kein Thema, sie abzurufen, wenn sie etwas anderes gesehen hat. Mittlerweile wird allem was vier Beine oder vier Räder hat hinterhergejagt. Bei Menschen macht sie es zum Glück (noch) nicht! Neuerdings werden sogar die Nachbarspferde, welche zeitweilg auch auf unserem Grundstück grasen, und die Netty von Welpenalter an kennt, sofort angebellt, wenn sie sich unserem Grundstück nähern. Teilweise rennt sie sogar unter den Elektrozaun durch, wenn sich die Pferde auch nur ansatzweise in unsere Richtung bewegen. Die Pferde sind den Umgang mit Hunden gewohnt und lassen sich gottseidank keineswegs davon einschüchtern, im Gegenteil sie galoppieren schnurstraks auf Netty zu. Diese macht dann auch schleunigst kehrt und rennt auf unsere Zaunseite, wo sie die Pferde minutenlang anbellt. Und Bodo der Dussel klingt sich dann in das Bellkonzert mit ein. Kein Rufen, Leckerlie oder Doppelpfiff (sie sind auf Pfiff der Hornpfeife konditioniert)hilft. Ich muß sie dann regelrecht dort wegzerren, das ist echt sch...
Gehört das jetzt zur Rüpelphase oder ist das eher Charakter bedingt, oder ist es evtl. eine Art Angstaggression (Flucht nach vorn)? Ich weiß es nicht!
Also, für irgendwelche Vorschläge was wir noch ausprobieren können wären wir sehr dankbar ! (Die Vorbereitungen für den Bau eines Wildschutzzaunes laufen übriegens!)
Ach ja, noch zum Thema Schleppleine, ich höre und lese immer wieder, dass das das Mittel der Wahl ist. Aber was mache, wenn der Hund (z.B. Bodo, 2,5 J.) genau differenziert, ob er an der Schleppleine ist oder nicht? An der Leine läuft er vorbildlich, hört auf alle Kommandos (selbst wenn er Wild sieht), aber wehe er wird losgemacht. Dann klappt es nur solange bis er etwas Interessanteres sieht (meistens Wild). Er läßt sich auch nicht mit Leckerlies oder Spielen trainieren, hat er das Prinzip eines Spiels durschaut (das dauert max. 2 Min.), verliert er sofort das Interesse daran !
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass Bodo ein Mix aus Maremmano und Setter ist, ich sage immer er ist ein Maretter (Name = Eigenkreation) Wenn man die Eigenschaften beider Rassen miteinander vergleicht, bekommt man einige Übereinstimmungen zusammen.
Hier eine Beschreibung des Gordon Setter: Der Gordon Setter braucht eine liebevolle und konsequente Erziehung. Zwar ist er recht gut führig, aber man darf seinen Eigensinn nicht aus den Augen lassen. Sein Charakter ist freundlich, lieb, sozial, intelligent, etwas eigensinnig, sanft und gefühlvoll, leistungsfähig, von vornehmer Gelassenheit, mutig, offen, ausgeglichen. Von Anfang an positiv geprägt, verträgt sich der Gordon Setter mit anderen Hunden, Katzen, anderen Haustieren, Kindern sehr gut. Bei fremden Menschen wartet er allerdings erst mal ab. Beim Spaziergang baut er eine große Distanz zu seinem Herrchen auf, sucht keinen Blickkontakt und achtet nicht auf seine Kommandos. Der Gordon Setter hat einen recht großen Bewegungsdrang. Wenn er erwachsen ist, läuft er zum Beispiel gerne am Fahrrad. Wer den Gordon Setter im Garten laufen lassen möchte, der sollte eine gute Umzäunung haben, da er nicht besonders reviertreu ist. (Quelle: Internet)
Bodo besitzt all diese Eigenschaften - und auch die des Maremmano !
So, jetzt bin ich auf jede Menge Feedback gespannt!!!
Hallo Marlies, bedenke dass Maremmani langsam erwachsen werden. Mit einem Jahr ist Dein Hund eigentlich noch ein Welpe, der gerade lernt, wieviel Power er eigentlich hat. Alle unsere Welpen waren anfangs sehr, sehr vorsichtig, eher ängstlich und von einem Tag auf den anderen schwingt das plötzlich um. Mit den Pferden würde ich folgendes machen, ruf den Hund und geh zusammen auf die Pferde zu, sprich mit ihnen, streichle sie, gib ihnen Leckerlies und erzähl Netty, dass die Pferde zur Familie gehören und jedes Recht haben, sich dort aufzuhalten. Wichtig ist, dass Netty sieht, dass Du die Pferde nicht als Bedrohung, sondern als Freunde betrachtest.
Hallo Jutta, das mache ich schon seit jeher, die Pferde bekommen regelmäßig einen Apfel und die dazu gehörigen Streicheleinheiten von mir. Anfangs hatte Netty dabei immer etwas Abstand gehalten und guckte nur, später traute sie sich auch auf die Weide und lief zwischen den Pferden und jetzt dieses Affentheater wenn die Pferde kommen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass Netty sehr eifersüchtig ist. Wenn z.B. andere Hunde, u.a. auch Bodo, zu mir gelaufen kommen und ich sie streichele, geht Netty sofort dazwischen und knurrt sie an (das hat sie auch schon mit 8 Wochen getan). Und obwohl ich mich ihr dann sofort abwende und sie ggf. zurechtweise macht sie es immer wieder.
Beim Spazierengehen werden regelmäßig alle Rinder und Schafe auf ihren Weiden von Netty angegiftet. Wo ich damit rechne, rufe ich sie vorher schon zu mir und halte sie mit einem strengen "Nein" davon ab, das klappt auch. Aber sobald wir uns das nächste mal dort nähern, merke ich, dass sie schon wieder loswettern will. Es hilft auch nichts, wenn ich mit an den Zaun gehe (bei den Galloways geht das, die laufen nicht weg)und mich den Tieren widme.
Ich denke, entweder sieht sie die Tiere als Konkurrenten an oder sie hat im Prinzip doch Schiß vor denen.
Das doofe daran ist, dass Bodo, dem das vorher überhaupt nicht tangierte, ob irgendwelches Vieh unseren Weg kreuzte, sich jetzt immer in das Theater mit einklingt. Eigentlich hatten wir gehofft, dass Netty eher von ihrem großen "Bruder" lernt und nicht umgekehrt.
kann es nicht auch sein, das sie durch das bellen die anderen Tiere zum spielen auffordern will ? Oder ist ihre Körperhaltung eher ablehnend ? Unsere Alessa wird nun auch schon 1 Jahr alt und juhu sie fängt endlich an zu bellen und aufzupassen. ( Bei uns darf sie dass, schließlich soll sie auf unsere Schafe aufpassen ). Gruß Elke
für mich sieht es eher nach einem Verbellen aus und nicht nach einer Spielaufforderung. Netty hat von Anfang an viel gebellt, während Bodo auch erst mit über 1 Jahr damit anfing. Allerdings wurde bisher nur Fremdes und nicht wie jetzt Vertrautes "verbellt".
Übrings dürfen sie bei uns auch bellen, in Form von Eindringling melden. Schließlich ist es ihre Natur und das ist auch gut so. Allerdings möchte ich dann auch, dass Schluß ist, wenn ich sie dazu auffordere, und das nicht erst nach ca. einer Viertelstunde.
Ich denke, dass das auch deshalb so schwierig ist, weil die beiden sich gegenseitig so "anstacheln". Die "bauschen" sich so auf, dass es einfach eine Weile dauert bis sie wieder herunterfahren können.
Ich weiß, dass ich nicht vergessen darf, dass beide noch zwei pubertierende Junghunde sind, die noch viel liebevolle, konsequente Erziehung benötigen.
Dennoch mache ich mir so meine Gedanken, und bin dankbar für Tipps und vor allem den Erfahrungsaustausch hier in diesem Forum.