Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 953 mal aufgerufen
 Gesundheit
Tessa Offline



Beiträge: 6

29.12.2009 10:12
Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Hundefreunde,

ich habe einen Text darüber geschrieben, wie man einen Hund mit Sylvesterangst am besten über diese Tage bringt und würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir bei der Verteilung an möglichst viele Menschen helft! Also bitte weiter leiten, ich DANKE Euch dafür!

Viele Grüße,
Clarissa
--
animal learn
Clarissa Frfr. v. Reinhardt
Am Anger 36
83233 Bernau
Tel: 08051/ 961 710
Fax: 08051/961 71 17
email: animal.learn@t-online.de
http://www.animal-learn.de

-------------------------

Hilfe für den Hund am Sylvestertag – oder: Ist die Menschheit verrückt geworden?!

„Alle Jahre wieder...“ kommt leider nicht nur das Christ-kind, sondern pünktlich eine Woche später auch die große Knallerei. Weihnachten gilt als stilles und besinnliches Fest, an dem es gar nicht ruhig genug sein kann, selbst unser altes deutsches Liedgut preist die „Stille Nacht, heilige Nacht...“ , aber nur sieben Tage später scheint die Menschheit regelmäßig verrückt zu werden. Es kann gar nicht laut und grell genug werden – ganz gleich, einen wie hohen Preis wir dafür zahlen.

Ebenfalls fragt sich alle Jahre wieder der gesunde Menschenverstand, wie es sein kann, dass angesichts (ver)hungernder Menschen und Tiere, einer kriselnden Weltwirtschaft und scheinbar nicht lösbarer Umwelt-probleme, die uns irgendwann alle miteinander mit einem ganz großen Knall ins Jenseits befördern könnten, über-haupt ein Mensch so verrückt sein kann, Geld für Raketen, Böller und Tischfeuerwerk auszugeben?! Ja wissen die Leut` denn wirklich nichts besseres damit anzufangen? Für die ganz Ideenlosen wüsste ich da ein paar Umwelt- und Tierschutzorganisationen, die um jeden Cent dankbar wären. Auch das Frauenhaus, die Welt-hungerhilfe und Aktion Mensch hätten sicher einen besseren Verwendungszweck für die Milliarden, die da alljährlich in die Luft gepulvert werden.

Und nun möge mir bloß keiner mit der Tradition kommen! Ach, so vieles wird unter dem Deckmäntelchen der Tradition fortgeführt, so vieles, das man lieber bleiben lassen sollte: Der Stierkampf, die Treibjagd, Pferderennen oder auch die Unterdrückung der Frau, die nach wie vor in vielen Ländern dieser Erde zur guten (?) alten Tradition gehört. Na ja, manchmal ist die Tradition halt auch mehr alt als gut und gehört einfach abgeschafft. Es lohnt, darü-ber nachzudenken.

Als Tierhalterin habe ich mir die Knallerei schon als Jugendliche abgewöhnt. Zu sehr taten mir die Hunde (und Katzen!) leid, wenn sie sich zitternd unter der Eckbank verkrochen und tagelang nicht mehr aus dem Haus trauten. Ich dachte an die Wildtiere, die ebenfalls voller Angst und Schrecken flüchten und Schutz suchen vor einer nicht benennbaren und nicht verstehbaren Gefahr.

In meiner Hundeschule mehren sich jetzt wieder die Anrufe der Verzweifelten, die fragen, ob ich Tipps hätte, wie man mit dem geliebten Vierbeiner die Jahreswende halbwegs schadlos übersteht. Immer wieder stellt man mir die Frage, ob ich mich da auskenne. Oh ja, da kenne ich mich sogar sehr gut aus, denn drei meiner sieben Hunde haben schreckliche Angst und zwei fürchten sich zumindest etwas. Mit den folgenden, jahrelang im Ernstfall erprobten Tipps kommen wir ganz gut über die Runden:

Die einfachste Lösung zuerst: Hauen Sie mit Ihrem Hund einfach für ein paar Tage ab. Buchen Sie eine einsame Berghütte irgendwo im Nirgendwo. Das müssen Sie allerdings rechtzeitig tun, denn einsame Berghütten gibt`s bei weitem nicht so viele wie genervte Hundehalter, die diese zur Jahreswende händeringend suchen. Reisen Sie schon ein paar Tage vor Sylvester ab und bleiben Sie auch etwas länger, denn wie wir alle wissen, beginnt die Knallerei schon Tage vor dem ganz großen Spektakel und zieht sich auch noch bis zum zweiten oder dritten Januar hin.

Wenn diese Lösung nicht möglich ist, wäre mein wichtigster Tipp, dass Sie Ihrem Hund so viel Ruhe wie möglich vermitteln und durch Idolfunktion vorleben, dass Ihnen der ganze Rummel gar nichts ausmacht. Für mich ist dies zugegeben der schwierigste Part, denn tatsächlich könnte ich jedem, der da draußen rumknallt, ebenfalls eine knallen – kleine Kinder, die noch nicht wissen, was sie tun, ausgenommen.

Durch die Stimmungsübertragung beeinflussen wir unsere Hunde ganz enorm, je gelassener Sie also sind, desto eher kann Ihr Hund sich zumindest etwas beruhigen. Aber erwarten Sie bitte nicht, dass Ihr Hund keine Angst mehr hat, nur weil Sie keine haben, denn ganz so einfach läuft es nicht. Es ist etwa wie bei einem bevorstehendem Besuch beim Zahnarzt, der Ihnen große Angst macht: Ein Partner, der Ihnen Mut zuspricht und Gelassenheit ausstrahlt, hilft zumindest etwas – einer der glaubt, man brauche doch keine Angst haben, weil er/ sie ja schließlich auch keine Angst hat, hilft überhaupt nicht, sondern nervt einfach nur.

Tipp Nummer zwei steht in direktem Zusammenhang mit Tipp Nummer eins: Haben Sie Zeit für Ihren Hund, stehen Sie ihm durch Anwesenheit zur Verfügung und ermög-lichen Sie ihm das Kontaktliegen, wenn er es wünscht. Hierbei müssen Sie aber sehr präzise arbeiten, damit es nicht zu einer so genannten unbewussten Bestätigung kommt. Keinesfalls heißt dies nämlich, dass Sie Ihren Hund auf den Arm nehmen, herumtragen oder auf den Schoß setzen sollen, während Sie ihn streicheln und in endlosen Litaneien bedauern, denn dieses Verhalten würde die Angst Ihres Hundes nur verstärken. Allerdings sollten Sie andererseits auch keinesfalls – wie von manchen Trainern empfohlen – Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat. Dieser Tipp, der die oben genannte „unbewusste Bestätigung“ verhindern soll, ist weit über das Ziel hinaus geschossen, denn wenn Sie Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat, was vermitteln Sie ihm dann?! Dass Ihnen seine Angst vollständig egal ist und er sich an jemand anderen wenden muss, wenn er Unterstützung und Schutz braucht – und das ist für eine gute Bindung und ein angestrebtes Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter das reinste Gift! Deshalb haben wir seit Jahren ein Ritual eingeführt, das bestens funktioniert:

Unser Wohnzimmer wird zu einer Liegelandschaft umgebaut. Zugegeben, bei nur einem Hund oder zweien ist das nicht nötig, es reicht ein bequemes Sofa, aber wir haben ja sieben... Einer von uns hält sich die meiste Zeit über auf der „Liegewiese“ auf, meistens lesen wir oder telefonieren mit Freunden. Die Hunde kommen ganz von selbst und suchen den Körperkontakt, wenn die Knallerei losgeht. Sie legen sich mit hin, dürfen sich ankuscheln und unsere Nähe spüren. Einem von ihnen hilft es besonders, wenn wir ihn mit einer Decke so zudecken, dass nur noch sein Kopf rausschaut – er fühlt sich so eingehöhlt sicherer. Wenn die, die besonders große Angst haben, anfangen zu hecheln oder uns anzupföteln, reagieren wir darauf nur geringfügig und sagen einfach nur kurz „Ist schon o.k.“ oder ähnliches und strahlen weiterhin heitere Gelassenheit aus. Um diese Stimmung zu erzeugen, helfen übrigens Bücher des Dalai Lama ausgesprochen gut!

Zusätzlich läuft bei uns der Fernseher in einer Lautstärke, die gut erträglich ist, aber doch den Lärm von draußen zumindest teilweise abmildert. Diese Geräuschkulisse kann die Knallerei natürlich nicht übertönen, dann würden uns – und besonders unseren Hunden, deren Gehör viel feiner ist – ja die Ohren weh tun. Aber sie verhindert eine allzu starke Fokussierung auf die Knallgeräusche. Der besondere Tipp: Auf 3 SAT laufen jedes Jahr ab 11.00 Uhr vormittags bis weit nach Mitternacht Mitschnitte von tollen Live-Konzerten der vergangenen Jahre. Echte Sahnestücke der Musikgeschichte, von Phil Collins über U2, Michael Jackson, Pink oder Tina Turner, es ist für so ziemlich jeden Musikgeschmack etwas dabei.

Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ (sehr zu empfehlen!) gibt. Die auf ihr zu hörende Musik wurde nach jahrelangen Forschungen auf dem Gebiet der Psycho-Akustik arrangiert und ist speziell auf das akustische Wahr-nehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken eingesetzt.

Sobald es am Nachmittag auch nur ansatzweise dämmrig wird, machen wir überall im Haus das Licht an, um die von draußen kommenden Lichtreflexe zu mildern. Sollten Sie Gardinen oder Rollos haben, sollten Sie diese schließen. Manchmal hört man den Tipp, mit dem Hund am besten in den Keller zu gehen, im Idealfall in einen Keller ohne Fenster. Dies ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie das nicht ausschließlich zu Sylvester tun – sonst kann es schnell passieren, dass der Hund bereits das Herunter-gehen in den Keller fürchtet, weil es für ihn in direktem gedanklichen Zusammenhang mit der Knallerei steht. Sollten Sie aber eine Art eingerichteten Hobbyraum haben, den Sie regelmäßig nutzen, kann es tatsächlich hilfreich sein, Sylvester dort unten zu verbringen, bis gegen 2.00 oder 3.00 Uhr nachts zumindest die schlimmste Knallerei vorbei ist.

Die Gassi-Runden reduzieren wir auf kurze Gänge in der Nähe des Hauses, damit die ängstlichen Hunde das Gefühl haben, jederzeit auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu können. Ist „die Fluchtburg“ in kürzester Zeit erreichbar, fühlt sich so mancher Hund zumindest etwas besser. Wenn Sie einen Garten haben, können Sie das Rausgehen auch auf diesen beschränken. Wir gehen am 31. Dezember immer eine ganz lange Runde sehr früh am Morgen, so gegen 6.00 Uhr – da ist es noch weit-gehend ruhig. Danach bleiben wir mit den ängstlichen Hunden auf unserem Grundstück.

Wenn Sie einen Hund haben, der in Panikattacken verfällt, wenn er es – selbst in größerer Entfernung – knallen hört, dann führen Sie ihn an den Tagen rund um Sylvester mit doppelter Leinensicherung und bleiben Sie in der Nähe Ihres Hauses oder Ihres offen stehenden (!) Autos, denn für diese Hunde ist das Erreichen „der Fluchtburg“ eine Frage des Überlebens.

Von der häufig empfohlenen Gabe von Medikamenten möchte ich dringend abraten! Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass jedes Psychopharmaka eine so genannte Umschlagwirkung zeigen kann. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Hund nicht beruhigt, sondern ganz im Gegenteil, jetzt erst richtig hoch gefahren wird. Der Kreislauf wird aktiviert, der Puls rast wie verrückt, der Hund kommt nicht mehr zur Ruhe und der so gestresste Organismus nimmt die Außenreize durch die Adrenalin-ausschüttung noch stärker wahr. Vor ein paar Jahren wurde ich am Sylvesterabend von einer völlig verzweifelten Hundehalterin angerufen, bei deren Eurasierer-Rüden genau das passiert war. Der Hund drehte völlig durch, speichelte, raste fieberhaft nach Unterschlupf suchend durch das Haus und war kaum noch ansprechbar. Die Tierärztin, die das Mittel verschrie-ben hatte, empfahl am Telefon, den Hund in die Praxis zu bringen, was vollkommen ausgeschlossen war für die Halterin, weil er sich nicht einmal mehr anfassen ließ, ohne deutlich drohend zu fletschen – was er übrigens sonst nie tat! Als ich nach halbstündiger Fahrt dort ankam, war der Hund bereits so durchgedreht, dass ich einen Kreislaufkollaps befürchtete. Uns blieb also nichts anderes übrig, als uns auf den Hund zu stürzen, ihn – halb im Würgegriff – ins Auto zu zerren und in die Klinik meines Vertrauens zu bringen. Dort wurde er in Narkose gelegt, um ihn erst einmal ruhig zu stellen. Dann wurde er an den Tropf gehängt, um die Wirkstoffe in seinem Körper möglichst schnell auszuschwemmen. Es dauerte mehr als 14 Tage, ehe dieser Hund sich halbwegs erholt hatte und sein Frauchen und mich wieder vertrauensvoll an sich heran ließ. Er war damals fünf Jahre alt und ich kannte ihn seit seiner Welpenzeit. Er hatte uneingeschränktes Vertrauen zu mir und seiner Halterin bis zu diesem Abend gehabt...

In einem anderen Jahr rief mich am 05. Januar eine Dame an, deren Hund sich seit Sylvester völlig verändert hatte. Er zitterte, sobald er nur angesprochen wurde und reagierte extrem auf jegliche Außenreize, die mit Geräuschen oder Licht zu tun hatten. Er flüchtete zum Beispiel in Panik unter den Küchentisch, als vor dem Haus die Straßenlaterne anging. Beim Beratungsgespräch stellte sich dann heraus, dass auch dieser Hund auf Anraten eines befragten Tierarztes Medikamente verschrieben bekommen hatte. Er wählte ein Mittel aus, dass hauptsächlich auf der Basis eines Muskelrelaxans wirkte, das Bewusstsein aber kaum beeinflusste. Im Klartext bedeutete dies, dass dieser arme Hund, der schon immer große Angst vor Sylvester hatte, alles um sich herum mitbekam, aber unfähig war, sich zu bewegen. Gefangen im eigenen Körper konnte er weder hecheln, noch herumlaufen oder sich verkriechen, so wie er es sonst immer getan hatte. Die Folgen waren fatal – dieser Hund erlitt ein Trauma, von dem er sich nie mehr richtig erholte. Er hatte für den Rest seines Lebens Probleme und die Halterin verfluchtete den Tag, an dem er das „Beruhigungsmittel“ bekommen hatte.

Ich könnte noch einige solcher Beispiele nennen, die ich im Laufe der Jahre miterlebt habe. Es waren weit mehr als nur diese beiden und aus diesem Grund würde ich die Gabe von Medikamenten nicht empfehlen. Ich kenne keinen einzigen Hund, der sich nicht über kurz oder lang wieder erholt hätte nach der Knallerei – aber einige, die durch Medikamentengabe traumatisiert wurden. Selbst-verständlich gibt es auch Hunde, die die Medikamenten-gabe gut vertragen – nur weiß man vorher nicht, ob es so sein wird und mir ist das Risiko für die mir anvertrauten Tiere definitiv zu groß, falls es nicht so sein sollte.

Hingegen macht eine Kollegin von mir recht gute Erfahrungen mit der Gabe von Bach-Blüten. Suchen Sie sich einen seriösen Therapeuten, der eine individuelle Mischung für Ihren Hund zusammenstellt. Die im Handel erhältlichen, fertigen Mischung möchte ich Ihnen nicht empfehlen, da sie der eigentlichen Lehre Bach`s und seinem Verständnis über die Wirkung der Blütenmittel nicht entsprechen. Eine Umschlagwirkung ist hier nicht bekannt, es soll aber nicht verschwiegen werden, dass es in seltenen Fällen zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen kann, ähnlich wie wir sie aus der Homöopathie kennen. Sollte diese gerade an Sylvester auftreten, wäre das natürlich fatal. Deshalb ist eine vorherige Gabe zum Ausprobieren empfohlen.

Einigen Hunden hilft auch der D.A.P.-Stecker recht gut, der im Fachhandel erhältlich ist. D.A.P. ist die Abkürzung für Dog Appeasing Pheromone. Diese Pheromone sind Duftstoffe, die eine Mutterhündin während der Laktations-phase zwischen der Milchleiste absondert und die beruhigend auf die Welpen wirken. Man fand heraus, dass diese Wirkung auch noch bei erwachsenen Hunden eintritt und schließlich gelang es, diese Pheromone zu synthetisieren. Steckt man nun diesen Stecker in die Steckdose, wird der Geruch der Pheromone ausgeströmt. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Sie dem Hund die Gelegenheit geben, den Raum zu verlassen, wenn er das wünscht, denn nicht alle Hunde mögen diesen Geruch und nicht auf alle wirkt er beruhigend! Beobachten Sie Ihren Hund, ob er sich freiwillig in die Nähe des Steckers begibt und tatsächlich ruhiger wird oder ob ihm dieser Geruch völlig egal zu sein scheint oder er sogar den Raum verlässt. Auch hier ist es sinnvoll, nicht erst am Sylvesterabend auszuprobieren, welche Reaktionen Ihr Hund zeigt, fangen Sie ruhig schon ein bis zwei Wochen vorher damit an. Auf gar keinen Fall sollten Sie die ebenfalls erhältlichen D.A.P.-Halsbänder verwenden, denn einmal angelegt kann der Hund sich eben nicht mehr frei entscheiden, ob er den Geruch sucht oder meidet, sondern ist ihm ausgeliefert. Interessant ist, dass der Hersteller anfangs, als es nur die Stecker gab, selbst ausdrücklich darauf hinwies, wie wichtig es ist, dem Hund die Möglichkeit zum Ausweichen zu geben. Trotzdem hat er dann die Halsbänder und auch noch ein Spray auf den Markt gebracht. Man macht sich so seine Gedanken, was hinter diesem Sinneswandel steckt...

Für viele Menschen ist übrigens unklar, warum Hunde gerade vor Sylvester so große Angst haben. Manchmal sogar solche, die zum Beispiel keine Probleme mit Schüssen oder Gewitter haben. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass durch die Knallerei gleich mehrere Sinne deutlich überstrapaziert werden: Der Gehörsinn durch den Lärm, der Gesichtssinn (die Augen) durch die ungewohnten und in großer Anzahl auftretenden Lichtreflexe und der Geruchssinn durch den Gestank, den die Böller verursachen und der ebenfalls ungewohnt ist für den Hund.

Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrem Hund (oder Ihren Hunden) eine möglichst ereignislose Sylvesternacht und hoffe, dass die hier zusammengefassten Tipps helfen, mit möglichst viel Ruhe und Frieden ins neue Jahr zu kommen!

Clarissa v. Reinhardt
http://www.animal-learn.de

P.S. : Als Autorin erlaube ich ausdrücklich, diesen Text ungekürzt, unverändert und unter Nennung der o.g. Quelle weiträumig zu verbreiten. Wenn Sie ihn erhalten haben, freue ich mich, wenn Sie ihn an Freunde und Bekannte weiter schicken, ihn in Foren oder auch gern auf Ihre eigene Homepage stellen. Sie dürfen ihn auch ausdrucken, kopieren und verteilen. Desto mehr Menschen er erreicht, desto mehr Tieren kann hoffentlich geholfen werden.

__________________

Rupp Offline




Beiträge: 536

29.12.2009 11:19
#2 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
ich habe mir dem Artikel von Frau von Reinhardt durchgelesen und finde ihre Vorschläge
zum Verhalten gegenüber Hunden mit Angst vor Sylvesterknallerei recht gut.
Weniger gut finde ich ihre Einstellung, Leute, die Geld für Feuerwerk ausgeben,anstatt damit notleidenden Menschen zu helfen, für verrückt zu erklären. Feuerwerk macht seit langer Zeit vielen Menschen Freude und Menschen, die sich und anderen diese Freude machen und dafür Geld ausgeben, zu diffamieren, ist intolerant und anmaßend.
Mit der gleichen Berechtigung könnte man Frau von Reinhardt als verrückt bezeichnen, weil sie ihr Geld für 7 Hunde ausgibt, anstatt notleidenden Menschen zu helfen, wie sie es den Sylvesterknallerkäufern vorwirft.
Ich hätte es besser gefunden, wenn sie die Sylversterknaller dazu aufgefordert hätte, besser auf die dadurch leidenden Tiere zu achten und vielleicht einen Teil der Ausgaben für Sylvesterknaller für notleidende Menschen zu spenden.

Unsere Maremmani haben keine Angst vor Sylvesterknallern, wenn sie draußen unterwegs sind.
Allerdings haben mal ein paar Jugendliche Feuerwerkskörper in Richtung meiner Hunde geworfen und ich habe sie daraufhin aufgefordert, dies zu unterlassen. Da sie das nicht einsehen wollten, weil sie ja Feuerwerksköper am 31. Dezember zünden dürften, habe ich gesagt, daß ich bei Wiederholung meine Hunde auffordern würde, sie zu beißen. Das wollten sie nicht glauben und so habe ich zu unseren Hunden gesagt:" Kommt, wir wollen diese Burschen mal beißen" und bin mit meine Hunden auf sie zugegangen. Da haben sie geantwortet: "Das dürfen Sie nicht" und ich habe geantwortet: "Und ihr dürft nicht Knaller in Richtung meiner Hunde werfen, sonst erlaube ich ihnen Euch zu beißen" und bin weiter auf sie zugegangen. Da sind sie dann doch zurückgewichen und wir hinter ihnen her, sodaß sie dann gerannt sind.
Ich glaube, daß diese Burschen nicht nocheinmal Knaller in Richtung meiner Hunde werfen werden.
Im Hause, wenn die Knallerei losgeht, geht aber schon mal ein Hund hinter das Sofa aud dem wir sitzen. Vorsichtshalber. Und wegen der Knallerei lassen wir unsere Hunde Sylvester nie allein.

Viele Grüße und einen guten Start ins Neue Jahr

Rupp

















Markus Offline




Beiträge: 185

29.12.2009 18:22
#3 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Wir lassen Auri auch nicht allein, das erste Silvester hat sie sich nicht aus unserem Dunstkreis entfernt aber ich nehme es auch keinem Hund übel der an so einem Tag Angst hat immerhin ist die Knallerei nicht alltäglich.
Wir kaufen auch Knaller aber nur in einem überschaubaren Rahmen, der Kinder wegen.

Was ich schon nicht mehr hören kann, ist die Sache mit den notleidenden Menschen. Wir haben bei uns festgestellt privat wie auch geschäftlich, dass jedes Jahr von mitte November bis Ende Dezember wird an unser Gewissen appelliert, was ist mit den restlichen 10,5 Monaten sind die da im Urlaub. Seine Lage hat sich ein notleidender Mensch bestimmt nicht ausgesucht desalb versuchen wir mit Kollegen das ganze Jahr immer ein bischen zu machen.
Ich kann mich Rupp seinen Ausführungen nur anschließen, außerdem ist dieses ein Forum wo wir uns mit den Hunden beschäftigen und man kann auch darüber sprechen was ich Silvester machen kann damit der Hund es gut übersteht alles andere finde ich off Topic


@Rupp
Da hast Du ja Glück gehabt, dass die Jungs Deine Hunde nicht kannten. Ich hätte ganz anders reagiert

Schöne Grüße
Markus

Suzy Offline



Beiträge: 351

30.12.2009 07:35
#4 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Hallo,
als ich noch in Deutschland war, habe ich meinen Hund zu Sylvester immer ins Badezimmer gesperrt (keine Fenster) und bin kurz vor Mitternacht immer nach Hause von der Party weg und hab mit ihm auf dem Badezimmerfußboden sitzend das neue Jahre gefeiert.
Aber meistens hatten wir die Party bei uns, so dass der Weg kurz war.
Und ich muss es einfach erzaehlen: Jetzt sitz ich hier im Nirgendwo, allein zu Haus und es regnet in Strömen, der Fluß, stetig steigend, ist noch einen Meter vom Haus weg. Zwei Kelpies habe ich auf einer kleinen Veranda eingesperrt (die haben schon alles zerlegt, was zerlegbar ist), einer macht Radau unter dem Haus (das steht auf Sockeln), Suzy liegt auf der Hauptveranda auf "ihrem Teppich" und hat schon ein paar Kämpfe mit Puck hinter sich, der den gleichen Teppich will. Flossi ist auf einer kleinen Veranda eines Nebengebäudes eineinhalb Meter über dem Wasser, aber nicht wirklich sicher vor den Fluten. Maidi ist in der Küche und hat den Abfalleimer leergeräumt (ich hab mich einfach umgedreht und die Tür wieder hinter mir zu gemacht) und Bear habe ich mit den Lämmern in ein altes Klohäuschen eingesperrt, wobei ich wirklich nicht sicher bin, ob die Flut da nicht hin kommt und gerade überlege, ob ich die nicht alle zusammen in ein Badezimmer ins Haus umziehe (ohhhh, das wird ein Putzspaß!!!).
Die anderen fünf Maremmani sind draußen bei den Schafen und haben gestern einen Sack Trockenfutter bekommen, der hoffentlich ein paar Tage reicht. Spätestens übermorgen werde ich aber wohl die fünf Kilometer im Schlamm irgendwie zurücklegen müssen, sonst finden die fünf noch heraus, dass Hund Schaf fressen kann.
So long, from far, far away
Einen schönen Rutsch wünsch ich Euch
jutta

Dorismaya Offline




Beiträge: 214

30.12.2009 10:01
#5 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Ohje Jutta, da habt ihr im MOment aber auch eure Probleme.
Hoffentlich steigt das Wasser nicht mehr weiter

LG Doris


Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft zu einem Menschen. Konrad Lorenz

Diana ( gelöscht )
Beiträge:

30.12.2009 22:36
#6 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

@Jutta, ich drücke euch die Daumen, dass die Flut nicht weiter steigt. In den Nachrichten hier in Deutschland berichten sie regelmäßig daüber. In der anderen Ecke von Australien sind schlimme Buschfeuer.

Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch.

Ich lasse meinen Hund auch nicht alleine, er war und ist zwar 100% knallresistent, ebenso die Katzen, aber ich bleibe eben trotzdem zuhause.

Bis zum nächsten Jahr.

Suzy Offline



Beiträge: 351

31.12.2009 05:51
#7 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Hallo,
Nachtrag: Ich warte gerade auf den Helikopter vom State emergency service, mit dem ich über unsere Farm fliegen werde um festzustellen, ob Rinder oder Schafe irgendwo festsitzen. Wenn irgendwelche irgendwo feststecken, werden die dann irgendwie mit dem Helikopter rausgezogen oder so. Für mich ist das auch vollkommenes Neuland.
Und außerdem werde ich die fünf Maremmani draußen im Padock füttern, die ich wegen der Flut nicht mehr erreichen kann. Ich hab noch nie Hunde aus dem Helikopter gefüttert und überhaupt bin ich noch nie in so einem Ding geflogen . Und es regnet schon wieder...
Ach wäre es schön, jetzt irgendwo gemütlich Rotwein zu trinken.
Schönen Rutsch
jutta

irene Offline



Beiträge: 190

31.12.2009 10:23
#8 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Oh Jutta,das hört sich nach sehr viel aufregung an.
Über abwechslung kannst Du dich nun wirklich nicht beklagen.
Du solltest ein Buch schreiben.
Das hat doch schon mal jemand hier vorgeschlagen.
Auf jeden Fall würde es alles andere als langweilig werden da bin ich mir sicher.
Wir drücken Dir hier alle die Daumen das die Aufregung bei euch bald vorrüber ist,und deinen Tieren nichts passiert ist.
Alles alles Gute für euch und kommt trotz allem gut ins neue Jahr.
Liebe Grüße Irene+Salvatore

Christa ( gelöscht )
Beiträge:

31.12.2009 10:43
#9 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Oh man jutta,
du hast ja ganz schön was um die ohren. ich hoffe das alles gut aus geht.

leg doch mal im allgemeinen einen bereich an oder neues tema mit "Juttas Tagebuch - Berichte aus Australien"

ich wünsche dir alles erdenklich gutes für das neue jahr.

lieben gruß christa

Dorismaya Offline




Beiträge: 214

31.12.2009 19:35
#10 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

ich wünsche euch alles Gute Jutta. [heart]

LG Doris


Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft zu einem Menschen. Konrad Lorenz

Manuela Offline



Beiträge: 527

29.12.2013 22:43
#11 RE: Hilfe für den Hund an Silvester Zitat · Antworten

Hallo Ihr lieben,

hier hab ich mal wieder etwas zu Silvester.
Micky hat die ganzen Jahre immer panische Angst vor der Knallerei und will schon Tagelang
vorher nicht mehr gern raus.
letztes Jahr habe ich mich dann darüber mal mit einer Bekannten (hat eine Maremmanohündin)
und sie sagte,das sie der Hündin ca 4 Wochen vorher Rescue-Globuli geben.
Ich hab mir dann dieses Jahr von La Pura Bachblüten Mischungen für Tiere besorgt.
Einmal Notfall und einmal Angst (so heißen die ;o)Es werden 3 x am Tag 10 Stück jeweils ins Futter ,Wasser oder ins Leckerchen gegeben und ich muss sagen !! ,, ich denke es wirkt !!´´
er rennt nicht mehr in der Wohnung rum wenns knallt,beim spazieren gehen,guckt er mich nur kurz an,dann in die Richtung und er geht normal weiter.Sonst schoss er jedesmal wie von der Tarantel gestochen nach vorn,das ich ihn kaum halten konnte.Alles nicht ...super kann ich nur sagen,mal sehen wie es am 31.ist.ich berichte Euch .
lg und guten Rutsch
Manuela

«« Arthrose
 Sprung  
Xobor Ein Kostenloses Forum von Xobor.de
Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz